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Da schwirren sie nun durchs Universum: die Wahlempfehlungen der Parteien für das Bürgermeisteramt in Sinzig. Ich weiß nicht, wie es anderen mündigen Wähler/innen geht. Ich entscheide selbst, wen ich auf der Grundlage der letzten 8 Jahre der letzten Amtszeit wähle oder eben auch nicht wähle. Ich habe hingeschaut, was getan und gelassen wurde, vom Verwaltungschef und seiner Verwaltung. Diese sogenannten Wahlempfehlungen haben für mich entmündigungsgleichen und bevormundenden Charakter. „Wir, die Profis der Parteien, haben beide Kandidaten unter die Lupe genommen, und ihr, die Wähler, solltet jetzt nicht mehr denken, sondern als unkritische Mehrheitsbeschaffer die Stimme in unserem Sinne abgeben“. Abgeben sollen wir unseren kritischen Geist, unser Beobachtetes, unser sicheres Gespür für soziale Kompetenzen.
Liebe Parteien, mündige Wähler wählen, wen sie wollen. Und wenn sie so sind wie ich, mache sie gerade das Gegenteil von dem, zu dem sie bevormundet werden sollen.
Auch finde ich keine passenden Worte dafür, wie tief erschüttert ich über die Unterlassungsklage von Andreas Geron gegen seinen ehemaligen engsten Mitstreiter und Ortsvorsteher im Ehrenamt, Reiner Friedsam, bin. Er wirft ihm Amtsmissbrauch vor, während er selber (er, der profilierte Verwaltungsjurist) zeitgleich die Homepage der Stadt Sinzig für seinen eigenen Wahlkampf missbraucht. Es fragt sich, warum? Wollte er einen Unbequemen, der oft die Finger in die offenen liegenden Wunden legt, mundtot machen? Nun hat er vom Gericht auch noch eine Klatsche bekommen: Der Antrag wurde ablehnt, die Kosten hat Geron zu tragen. Und Gerons Wahlwerbung auf der Homepage der Stadt liegt zur Prüfung der Kommunalaufsicht vor, die signalisiert hat, dass die gesamte Wahl möglicherweise deshalb angefochten werden kann. Dies hätte dann der Verwaltungschef zu verantworten und sollte tunlichst – bei einer möglichen Wahlwiederholung – auf eine erneute Kandidatur verzichten. Warten wir es ab.
Andreas Geron, Zauberer und Mitglied des magischen Zirkels von Deutschland, hat sich selber entzaubert. Und er hat durch sein Handeln die Weichen auf „Wechsel“ gestellt.
Rolf Eversheim, Sinzig